Nach meiner Mittleren Reife habe ich eine kaufmännische Lehre als Schifffahrtskaufmann absolviert. Schiffstransport auf der ganzen Welt zu organisieren, war ziemlich spannend. Noch spannender war für mich aber damals Volleyball. Als Spieler, Trainer, Betreuer und Organisator hatte ich viel Spass. Darunter litt aber meine Ausbildung. Nach dem Ende der Lehre musste ich mir dann überlegen, wie es weitergehen sollte. Durch einen Sportkameraden entstand der Kontakt zu einem Binnenschifffahrtsunternehmer in Duisburg. Dort habe ich dann zwei Jahres als Mädchen für alles und dritter Hilfsdisponent gearbeitet und gelernt. Danach folgten berufliche Stationen in Mainz und Ludwigshafen.
1985 dann der Wechsel zur Schweizer Tochter eines holländischen Unternehmens. Fünf Jahre war Basel meine berufliche Heimat. Danach ging es über eine kurzes Gastspiel in Nürnberg nach Berlin. Zuerst als Assistent des Geschäftsführers der ehemaligen Staatsreederei der DDR, dann zwei Jahre die Position des Vertriebsleiters West. Es folgten weitere zweieinhalb Jahre in der Duisburger Niederlassung des selben Unternehmens. Dann der Wechsel zur Deutschen Bahn. Abteilungsleiter Binnenschifffahrt bei DB Cargo. Sehr spannend, sehr schräg, sehr lehrreich, aber letztendlich auch sehr nervig.
Ab 2001 dann zunächst angestellter CEO der Bargelink.com N.V. Die frisch gegründete holländische Aktiengesellschaft wollte einen Online-Marktplatz für die europäische Binnenschifffahrt etablieren. Nach zwei sehr aufregenden Jahren in der heissen Phase der “dot.com” Blase, beschlossen die Gründungsgesellschafter, das Unternehmen nicht weiterführen zu wollen. Gemeinsam mit meiner Frau habe ich das Unternehmen im Management-buy-out übernommen. Nach einer mühsamen Startphase haben wir die Wende geschafft. Bargelink ist heute fester Bestandteil des europäischen Binnenschifffahrtsmarktes.
In der schwierigen Startphase als selbstständiger Unternehmer habe ich dann parallel als Fachjournalist gearbeitet. Recherchieren, Pressekonferenzen und Kongresse besuchen, Schiffstaufen und Messen begleiten und viel schreiben. Mit doppelt positivem Effekt: jeder veröffentlichte Artikel füllte des Kühlschrank und jeder Pressekontakt war auch eine Möglichkeit, das eigene Unternehmen nach vorne zu bringen. Neben der Arbeit als freier Redakteur kam dann 2005 die Übernahme von Bonapart hinzu. Aus einem 14-tägigen Branchen-Newsletter wurde über die Jahre das einzige deutschsprachige Nachrichten- und Informations-Portal für die Binnenschifffahrt. Nach zehn Jahren habe ich diese Aktivität aber an meinen Geschäftspartner verkauft. (Dafür bin ich jetzt Chefredakeur des Kiwanis Magazins.)
Aktuell arbeiten wir bei Bargelink an einer komplett neuen Version des Marktplatzes. Nach aktueller Planung soll diese im Frühjahr fertig werden. Vor allem die Themen Big- und Smart-Data werden das Unternehmen in den kommenden Jahren beschäftigen. Und wer weiß – tritt meine Tochter dann irgendwann mal die Nachfolge an. Damit dann noch mehr Zeit für Kiwanis, Golf und Freizeit bleibt…..